Meisterhaus Thurm in Mülsen
Unsere kulinarische Geschichte
Könnten die Gemäuer, in denen wir unsere Gäste jeden Tag aufs Neue mit hausgemachten Spezialitäten verwöhnen, sprechen, so hätten Sie wohl einiges zu erzählen – denn glaubt man der Aussage verschiedener Unterlagen, wurde der Gebäudekomplex an der Hauptstraße 18 in Thurm als früheres Dreiseitengehöft schon im 15. Jahrhundert errichtet. Eine alte Scheune, die sich an der Seite zur Hauptstraße hin befand, wurde im 18. Jahrhundert abgerissen.
Wie das Meisterhaus zu seinem Namen kam
Zahlreiche Meister der damals existierenden Strumpfwirkereien im Mülsengrund, deren größte Zahl in Thurm beheimatet war, bildeten zu Beginn der 30er-Jahre des 19. Jahrhunderts die Mülsener Strumpfwirkerinnung. Diese übernahm das bisherige Bauerngehöft und hatte hier ab 1834 ihr Domizil. Damit war der Name „Meisterhaus“, den unser Restaurant noch heute trägt, geboren.
In dieser Zeit gab es im Mülsengrund drei Meisterhäuser – das Meisterhaus in Mülsen St. Niclas als Domizil der St. Niclaser Weberinnung und das Meisterhaus in Mülsen St. Jacob als Sitz der Jacober Weberinnung.
Seine Schankgenehmigung erhielt das Thurmer „Meisterhaus“ bereits im Jahr 1834. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Besitz der Gemäuer von der Mülsener Strumpfwerkerinnung an den Thurmer Turnverein über. Durch ihn kam nach 1870 die Errichtung der Turnhalle unmittelbar hinter der Gaststätte zustande. Der genaue Zeitpunkt der Übernahme des Meisterhauses in private Hände ist bisher nicht bekannt.
Ein Jahrhundert Gastronomie-Tradition
In seiner jetzigen Form blickt unser Restaurant auf eine mehr als 100 Jahre lange gastronomische Geschichte zurück:
Von 1913 bis 1935 war die Familie Klassnitz Inhaber der Gaststätte. In einer Vereinbarung vom 10. August 1936 wird Hermann Schmidt als Käufer des Meisterhauses genannt.
Von 1956 bis 1976 war Konditormeister Emil Rudi Sonntag als Besitzer dieser Einkehrstätte eingetragen. Jener legte sich in dieser Zeit eine Eismaschine zu, um Speiseeis zu verkaufen. Im Volksmund war er in Thurm auch unter dem Namen „Frosch“ bekannt.
Von 1976 bis 1987 waren Heinz und Regina Wagenführer, geb. Ebersbach, die Inhaber der Gaststätte.
Ab 1987 wurde das Meisterhaus Thurm von Wolfgang und Waltraud Ludwig bewirtschaftet. Durch unermüdliches Wirken und die Unterstützung eines starken Teams hat das Ehepaar das Restaurant zu einer beliebten Einkehr- und Raststätte im unteren Mülsengrund in Thurm gemacht.
Seit Dezember 2005 führt der Sohn der Familie, Dirk Ludwig, die Familientradition engagiert und mit viel Liebe fort.